GTAI-Nachricht

Lateinamerikas Landwirtschaft wird immer smarter

19.01.2021

Als weltweit größter Exporteur landwirtschaftlicher Produkte genießt Lateinamerika schon länger die Bezeichnung als globale Speisekammer. Die Hauptexportprodukte reichen von Soja über tierische Erzeugnisse, Zucker und Kaffee bis hin zu Früchten und Gemüse. Brasilien ist größter Exporteur der Region mit einem Volumen von 79,3 Milliarden US-Dollar (US$) in 2017, so ein gemeinsamer Bericht der OECD und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Darauf folgen Argentinien mit Agrarexporten im Wert von 35 Milliarden US$, Mexiko mit 32,5 Milliarden US$ und Chile mit 17 Milliarden US$. Der regionale Agrarhandelsüberschuss betrug im selben Jahr rund 104,3 Milliarden US$.

Die FAO betont die wichtige Rolle des Sektors als Existenzsicherung: Im Jahr 2020 waren laut Weltbank regional betrachtet 14,1 Prozent aller Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig. Vor allem in zentralamerikanischen Ländern, aber auch in Bolivien, Ecuador und Peru waren es sogar mehr als 25 Prozent. Bei Betrachtung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verdeutlicht sich der Stellenwert der Branche: Durchschnittlich betrug der Anteil des Landwirtschaftssektors in Lateinamerika und der Karibik am BIP 4,9 Prozent.

Obwohl die Landwirtschaft in vielen Ländern ein Anker der Stabilität während der Coronakrise war und ist, hat die Pandemie für den Sektor Konsequenzen. Eine durch die Inter-American Development Bank (IDB) im Frühjahr durchgeführte Studie legt Absatzprobleme offen. Gründe dafür sind unterbrochene Lieferketten, eine geringere Nachfrage und niedrigere Absatzpreise. Die IDB rät, risikoavers und vorausschauend zu agieren, um die globale Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten aus Lateinamerika sicherzustellen.

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