Wirtschaft
GTAI-Nachricht

Lateinamerika und die Karibik

08.01.2025

Noch ist es für Deutschland eine Region eher am Rande: Lateinamerika und die Karibik, Heimat von 660 Millionen Menschen, nehmen knapp 3 Prozent der deutschen Warenexporte ab und stehen für gut 4 Prozent deutscher Direktinvestitionen im Ausland. Die geopolitische Lage aber rückt diese Länder stärker auf das Radar deutscher Unternehmen – als Wertepartner, Abnehmer, Beschaffungsmärkte und internationale Standorte.

Die Region wird wichtiger für deutsche Unternehmen

Lateinamerika und die Karibik, das sind 33 Länder. Ihr Bruttoinlandsprodukt hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht. Der Rückschlag durch die Coronapandemie ist überwunden, doch bleibt die wirtschaftliche Dynamik Prognosen zufolge niedriger als weltweit. Deutschlands Warenhandel  mit der Region wächst. Dabei sind Mexiko und Brasilien die mit Abstand wichtigsten Absatzmärkte und Investitionsstandorte. 

Zahlreiche lateinamerikanische Länder haben die Chance, als Lieferanten sauberer Energie und kritischer Rohstoffe bei der globalen Energiewende eine wichtige Rolle zu spielen. Im Gegenzug fordern vor allem die Bergbauländer mehr Investitionen in lokale Verarbeitungsstufen, um bessere Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung vor Ort zu schaffen. Eine große Herausforderung ist der Klimawandel, der die Armut verschärft.

In diesen Fragen wollen die EU und Lateinamerika enger zusammenarbeiten. Bis 2027 will die EU im Rahmen ihrer Global-Gateway-Initiative 45 Milliarden Euro in die Region investieren. Dazu gehören 47 Leuchtturmprojekte in den Bereichen grüner Wasserstoff, Erneuerung der Stromnetze oder digitale Konnektivität. Auch durch Rohstoffpartnerschaften will die EU in der Region präsenter werden und eigene Lieferketten diversifizieren.

Zahlen und Fakten zur Wirtschaft LATAM und der Karibik und Berichte über einzelne Länder