Wirtschaft
Nachhaltigkeit

In Peru ist grüne Energie im Aufwind

11.04.2024

Peru hat großes Potenzial für Wind- und Solarenergie. Internationale Firmen planen immer mehr Projekte. Doch die regulatorischen Rahmenbedingungen hemmen die Entwicklung.

Peru entwickelt sich zu einem der interessantesten Märkte für erneuerbare Energien in Lateinamerika. Laut dem Informationsdienstleister BNamericas liegt das Land bei den Solar- und Windprojekten, die bis Ende 2024 in den Bau gehen sollen, auf dem 3. Platz (2,6 Gigawatt). Gemessen an der Marktgröße gehört Peru laut der Beratungsfirma EY zu den 40 attraktivsten Märkten für erneuerbare Energien weltweit. 

Grüne Projekte nehmen Fahrt auf

Perus größter Windpark Punta Lomitas (260 Megawatt) ging 2023 in Betrieb. Weitere Großprojekte folgen. So soll 2024 der Windpark Vientos de Negritos in Betrieb gehen und der Bau des Windparks Caravelí starten. In Zukunft werden die Projekte noch größer. Die geplanten Windparks Quercus, Ciclón und Los Vientos sehen eine Kapazität von jeweils rund 400 Megawatt vor. Die Vorhaben liegen an der windreichen Küste im Norden Perus und im Bundesstaat Ica. Dort herrschen Windstärken von bis zu 9 Metern pro Sekunde. Das peruanische Energieministerium MINEM rechnet mit einem allgemeinen technischen Potenzial von über 20 Gigawatt installierter Windenergiekapazität in Peru.
 

Neue Solarparks nutzen die erstklassige Sonneneinstrahlung

Die Bundesstaaten Arequipa, Moquegua und Tacna im Süden Perus gehören zu den Regionen mit der weltweit höchsten Sonneneinstrahlung von rund 6 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Diesen Vorteil wollen neue Großprojekte nutzen. Im Januar 2024 begann das spanische Unternehmen Solarpack den Bau des mit 300 Megawatt bislang größten Solarparks Perus, San Martín Park. Noch vor Ablauf des Jahres starten Bauarbeiten für zwei ähnlich große Anlagen, Illa und Solimana. Der Solarpark Ruta del Sol ist in der Entwicklungsphase, und das Projekt Hanaqpampa wird im Dezember 2026 in Betrieb gehen. 


Pläne für grünen Wasserstoff nehmen zu

Aufgrund des großen Potenzials bei Wind- und Sonnenenergie kann Peru in Zukunft eine starke Industrie für grünen Wasserstoff aufbauen. Die potenziellen Produktionspreise gelten laut Studien der Internationalen Energieagentur als wettbewerbsfähig. Das chilenische Unternehmen Fenix weihte Anfang 2024 in einem Kraftwerk die erste Wasserstoffanlage ein, die mit Fotovoltaik betrieben wird. Horizonte de Verano plant ab 2025 für 12 Milliarden US-Dollar (US$) den Bau eines Gigaprojekts für grünen Wasserstoff und Ammoniak in Arequipa. MMEX Resources hat ein Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff mit Elektrolysetechnologie von Siemens an der Südküste des Landes angekündigt. Repsol führt mit Bergbaukonzernen Gespräche über den Einsatz von grünem Wasserstoff im Bergbau. Im März 2024 veröffentlichte der peruanische Kongress das Gesetz 31992 zur Förderung von grünem Wasserstoff.

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