Obwohl der peruanische Agrarexportsektor im Jahr 2023 interessante Wachstumszahlen für mehrere nicht-traditionelle Produkte aufweist, verzeichnet das wichtigste Agrarexportprodukt - ungerösteter Kaffee - einen Rückgang der Verkaufszahlen. Bei den Importen aus Deutschland sticht der Bereich Gesundheit/Medizin bei weitem heraus.
Nach Angaben der deutschen Statistikbehörde DESTATIS sind die peruanischen Exporte nach Deutschland bis Ende 2023 um rund 13,5 % (in EUR) zurückgegangen, während die Importe deutscher Produkte nach Peru eine Veränderung von -9 % gegenüber dem vorangegangenen Zeitraum aufweisen.
Bei den peruanischen Exporten nach Deutschland ist der vom peruanischen Zoll angegebene Rückgang höher als der von DESTATIS (-25%). Dieser Unterschied ist möglicherweise auf eine Verzögerung bei der Registrierung der Warenbewegungen und auf eine Verstärkung des Rotterdam-Effekts bei den Ausfuhren zurückzuführen (die Nichterfassung von Ausfuhren nach Deutschland über Drittländer wie die Niederlande). Bei den Einfuhren nach Peru weisen beide Zollämter ähnliche Zahlen und Prozentsätze aus.
So weist die Handelsbilanz mit Deutschland nach deutschen Angaben einen Überschuss von +284 Mio. EUR auf, während die peruanischen Statistiken ein Handelsdefizit von 256 Mio. US$ ausweisen.
Aufgrund dieses Unterschieds in der Rangfolge der peruanischen Exportdestinationen würde Deutschland in der Rangfolge der peruanischen Exportdestinationen an 12. oder 16. Stelle stehen. In der Rangfolge der Herkunft der peruanischen Importe steht Deutschland weltweit an zehnter Stelle, in Europa jedoch an erster Stelle.
Nach peruanischen Angaben entfallen rund 50 % der Ausfuhren nach Deutschland auf Bergbauprodukte sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse (hauptsächlich Kupfererze und deren Konzentrate). Landwirtschaftliche und tierische Erzeugnisse erreichten einen Anteil von 30 %, wobei das wichtigste peruanische Agrarexportprodukt ungerösteter Kaffee ist, trotz des schwierigen Jahres, das die peruanische Kaffeeindustrie durchmachen musste.
Bei den Einfuhren deutschen Ursprungs entfallen fast 50 % der Gesamteinfuhren auf Investitionsgüter, 33 % auf Vorleistungsgüter und etwas mehr als 17 % auf Konsumgüter. Zu den Produkten mit dem höchsten Importvolumen gehören Diesel-LKW und Medikamente für den menschlichen Verbrauch.